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Besprechungen

Nachbesprechung zu „Candyman“

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Anlässlich der meisterhaften Neuadaption des Horrorkultklassikers Candymans Fluch (1992) besprechen wir Neuauflage, Originalfilm und die literarische Vorlage.

Themenspezial

Jüngst lief die gleichnamige Neuauflage und Fortsetzung des Horrorkultklassikers Candyman (dt. Titel: Candymans Fluch[1]) in den Kinos. Nia DaCosta, Jordan Peele und Win Rosenfeld erfinden darin die von Horrorlegende Tony Todd verkörperte Slasher-Ikone mit der Hakenhand neu und setzen mit ihrer Neuinszenierung ein ästhetisch beeindruckendes, zugleich schneidend scharfes Statement gegen anti-schwarzen Rassismus. Das nimmt Mellowdramatix zum Anlass, um sowohl diese ästhetische Leistung zu würdigen als auch die Ursprünge des Candyman-Mythos zu beleuchten. Diese Nachbesprechung thematisiert daher den Originalfilm von 1992, die Neuadaption von 2021 und die literarische Vorlage von 1985, mit der alles anfing: Clive Barkers Kurzgeschichte The Forbidden. Alle drei Werke werden ausführlicher als üblich besprochen und vergleichend nebeneinandergestellt, wobei sich für mich als Schriftsteller ein besonderer Schwerpunkt auf der Untersuchung der Kurzgeschichte ergeben hat. Seitenblicke werden auch auf die Fortsetzungen von 1995, Candyman: Farewell to the Flesh, sowie von 1999, Candyman: Day of the Dead, geworfen und in die Vergleiche miteinbezogen. Überraschend taten sich bei der Sichtung des Originalfilms zudem starke Bezüge zu dem französischem Slasher Kandisha (2020) des Regie- und Autorenduos Alexandre Bustillo und Julien Maury auf, der kürzlich auf dem Fantasy Filmfest zu sehen war. Der Horrorfilm nimmt die Geschichte des ersten Candyman-Films als erzählerisches Grundgerüst und erschafft daraus wie der neueste Candyman etwas Eigenständiges und Zeitgemäßes. Abgerundet wird das Themenspezial durch einen kurzen Blick auf eine aktuelle Hörbuchadaption zu Clive Barkers Kurzgeschichte in deutscher Übersetzung.

Die hier vereinten Texte sind entweder Rezensionen oder Beobachtungsskizzen mit dem wertenden Charakter einer Rezension, die erste Zusammenhänge zwischen den Objekten der Betrachtung herstellen. In dieser Weise können sie – so meine Hoffnung – für die Leser*innen aufschlussreich und spannend sein.

Die Haupttexte des Themenspezials

 

„Candymans Fluch“ (1992) – Die Ursprünge der Slasher-Ikone mit der Hakenhand

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Mit Blick auf Nia DaCostas Neuadaption von Candyman lohnt sich eine Sichtung des Horrorklassikers aus dem Jahre 1992. Wie wurde der Hakenhandmörder damals gestaltet?

 

„Candyman“ (2021) – Zeitgemäße Rückkehr des Hakenhandmörders

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Mit einer Verbeugung vor dem Mythos aktualisiert der neue Candyman ebendiesen. Ästhetisch treffsicher, anspielungsreich und raffiniert erzählt. Großes Kino!

 

Die Kurzgeschichte „The Forbidden“ (1985) und ihre Bezüge zu den „Candyman“-Filmen

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In Clive Barkers Kurzgeschichte kommt dem ikonischen Hakenhandkiller eine andere Funktion zu als in den Candyman-Filmen. Dieser Funktion spürt dieser Text nach.

 

Seitenblicke

candyman spezial 6„Candyman: Farewell to the Flesh (1995)“ – Dasselbe nochmal?

Die erste Fortsetzung zu Candymans Fluch (1992) ist dem Vorgängerfilm in vielem ähnlich, geht aber eigene Wege, um den Mythos vom Hakenhandkiller weiterzuentwickeln.

candyman spezial 7„Candyman: Day of the Dead“ (1999) verbreitet gähnende Langeweile

Die zweite Fortsetzung des Horrorkultklassikers Candymans Fluch bietet Nacktheit und Blut, eine stumpfe Story mit Romanze sowie wenig talentiertes Schauspiel.

 

Extras

candyman spezial 2„Kandisha“ (2020) versus „Candymans Fluch“ (1992). Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Bei der Sichtung von Candymans Fluch (1992) ist mir aufgefallen, wie viele Parallelen dieser Film zu Kandisha (2020) von Filmer-Duo Bustillo / Maury aufweist.

candyman spezial 5„Das Verbotene – Die Geschichte des Candyman“ (2020), Hörbuch

Wer die Kurzgeschichte, die den Candyman-Mythos begründet hat, in deutscher Übersetzung und als Hörbuch erleben möchte, wird beim Verlag Saga Egmont fündig.

 

Endnoten

[1] Damit sich die Verfilmung von 1992 (Candyman) sprachlich leichter von der 2021er Adaption des Erzählstoffes (ebenfalls Candyman) unterscheiden lässt, wird in dem Themenspezial der deutsche Filmtitel des Original, Candymans Fluch, verwendet.

 

Filmografie

Candyman, 1992, Regie: Bernard Rose, USA (Deutscher Titel: Candymans Fluch)

Candyman, 2021, Regie: Nia DaCosta, USA, Kanada, Australien

Candyman: Day of the Dead, 1999, Regie: Turi Meyer, USA (Deutscher Titel: Candyman 3 – Tag der Toten)

Candyman: Farewell to the Flesh, 1995, Regie: Bill Condon, USA, Großbritannien (Deutscher Titel: Candyman 2 - Die Blutrache)

Kandisha, 2020, Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury, Frankreich

Literatur

Clive Barker: The Forbidden. In: Ders.: Books of Blood. Volume 4-6 (Second Omnibus). Erstveröffentlichung von Sphere Book Ltd. 1985. Wiederaufgelegt von Sphere 2007. London.

 

Letzte Änderung amSamstag, 16 Oktober 2021 08:15
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„If Pac-Man had affected us as kids, we'd all be running around in dark rooms, munching pills and listening to repetitive electronic music.“

Marcus Brigstocke

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