Der Hobbit zum Zweiten: Ein Blick durch die Kritikerbrille
- geschrieben von Bootzy
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Aktuell sind die ersten Trailer zum zweiten Teil von Peter Jacksons vortrefflicher Hobbit-Trilogie fertig gestellt worden. Ein guter Zeitpunkt, um die Steine des Anstoßes zurückzuwerfen, die wir uns für die Rezension zum Hobbit eingefangen haben. Nicht nur außerhalb unserer Redaktion, sondern auch intern hat diese nämlich für einige Diskussionen gesorgt. Auch wenn ich Meinungen in keinem Punkt ändern kann, scheint es sinnvoll unseren provokanten Ansatz zu relativieren. Daher folgt hier eine zusammenfassende Schilderung dessen, wie andere diesen formidablen Film wahrgenommen haben:
Während der ersten Sekunden packte mich bereits der Film. Diese spielen in Hobbingen am Tag von Bilbos 111. Geburtstag. Dieser befindet sich in seinem Arbeitszimmer und schreibt für seinen Adoptivsohn Frodo die Geschichte „There and Back Again“ nieder. Beginnend mit einer fabelhaften Inszenierung von Smaugs Angriff auf das Zwergenkönigreich unter dem Einsamen Berg, entführt einen Peter Jackson in seine fantastische Welt von Mittelerde. Etwa während der ersten 30 Minuten ist der fulminante Effekt von HFR (High-Frame-Rate) gewöhnungsbedürftig. Die doppelte Bildrate sorgt für ein ziemlich klares Bild, das sich speziell in den zahlreichen Actionsequenzen durch eine bessere Schärfe vom klassischen Film unterscheidet. Die Effekte sind ziemlich beeindruckend und bei manchen computeranimierten Kreaturen kann man nicht mehr erkennen, ob dabei Schauspieler Model standen oder nicht, auch Feuer- oder Zaubereffekte wirken ziemlich real.
Während die Ankunft der Zwerge noch etwas albern daherkommt, beginnt mit der eigentlichen Reise ein kurzweiliges Spektakel für den anspruchslosen Actionfan. Mit einigen gelungenen Witzen wird die Handlung immer wieder abgerundet. Soweit ich es beurteilen kann, schafft die Rolle des weißen Orks ein Element für weitere Spannung und Action, das am Ende des Filmes noch für Fortsetzungen offenliegt. Radagast macht einen guten Eindruck und die damit verbundene Ausrichtung auf den Hintergrund des Herrn der Ringe lässt die Tiefe der Handlung erkennen. Unnötige Längen in Tolkiens Erzählung werden durch Actionsequenzen gut überbrückt, wodurch die persönliche Vendetta des weißen Orks gegen Thorin Eichenschild eine gute Menge Raum einnimmt. Am Ende hat der Film mich nicht so sehr begeistert, wie es seinerzeit Die Gefährten getan hat, aber es ist dennoch ein wunderbares Spektakel gewesen. Um den Film in Gänze beurteilen zu können, sollte man den Film wohl in 3D und 2D sowie in HFR und normaler Bildrate angesehen haben. Da dieser so erfolgreich ist, sollte das aber kein Problem sein, zumindest einen Teil davon kann man im kaum noch zu erwartenden Extendet Cut nachholen, der wohl im Sommer dieses Jahres fürs Heimkino erscheinen wird.
Nach meinem Dafürhalten ist Der Hobbit eine erwartet gute Reise geworden. Der Film definiert wie andere Meilensteine der Filmgeschichte eine neue Richtung für ihr Genre, ich denke dabei an Star Wars Episode 1, Streetfighter oder auch Freitag der 13. Teil 2. Der Hobbit hat sehr viel Spaß gemacht und ist einfach ein famos-godliker Film. Es wird keine tiefgründige Handlung benötigt, um spektakuläre Bilder zu liefern, bei denen die Darsteller gar nicht mehr überzeugen müssen, das tut bereits die opulente Ausstattung. (merkst selbst)