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Fundstück mit Reminiszenzen an „The Legend of Zelda“

Zelda am Schwarzen Brett meiner Fakultät Zelda am Schwarzen Brett meiner Fakultät

Nach dem letzten Seminar dunkelt es schon draußen vor der Uni und wenn ich durch den winterlichen Abend nach Hause gehen will, passiere ich zunächst eine drei Meter lange Pinnwand. Das schwarze Brett reicht vom Fußboden bis zur Institutsdecke und ist wie immer dicht an dicht behangen mit Bücherangeboten, Bandgesuchen und Minijob-Anzeigen. Doch heute ist etwas anders als sonst. Zwischen den vielen Gebrauchstexten hängt ein Bild, das meine Aufmerksamkeit fängt. Darauf zu sehen ist ein für Retrofans nicht unbekannter alter Mann im Pixellook. Über seinem Kopf stehen die Worte, als ob er sie mir zuspräche: „It's dangerous to go alone! Take one of these!“ („Es ist gefährlich, allein zu gehen! Nimm eins von diesen hier!“) Mein Blick geht zum unteren Rand des Bildes, wo ich eine lange Reihe von 8-Bit-Schwertern sehe, die ich mir abreißen kann wie Handynummern unter einem WG-Zimmerangebot.

Das Bild mit dem weißbärtigen Mann ist ein Zitat, dessen Witz vom treffenden Format lebt. Zitiert wird der Anfang des Videospiels The Legend of Zelda, das 1986 für die NES-Konsole erschienen ist. Zu Beginn ihres ersten Abenteuers musste die heute berühmte Spielfigur Link in eine Höhle hinabsteigen, in der ihr jener Alte in roter Robe ein Schwert überreicht. Diese Szene als typisches ‚Pinnwandangebot‘ mit Abreißschnipseln ergibt eine Reminiszenz an Zelda, die mit einem witzigen Einfall wunderbar aufgepeppt wurde. Denn jetzt kann jeder Vorübergehende ein wenig wie Link sein.

Gegen alle Gefahren gewappnet und mit einer Pixelklinge mehr in der Brieftasche mache ich mich sodann auf den Heimweg – im Gesicht das Schmunzeln eines nostalgischen Gamers. Denn ich wusste: So hatte es bei Link auch angefangen.

Letzte Änderung amMontag, 31 Januar 2022 19:42
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„Das Wort Kunst bezeichnet [...] im engeren Sinne Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein.“

– Wikipedia

 

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