„Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ – Jack Sparrow hisst wieder die Segel
- geschrieben von André Vollmer
- Publiziert in Film
- Schriftgröße Schriftgröße verkleinern Schrift vergrößern
Salazars Rache ist effektvolles Unterhaltungskino, aber nicht so gut erzählt wie die ersten drei Teile, die eine geschlossene Trilogie bilden.
Rezension
Henry (Brenton Thwaites) und Caryna (Kaya Scodelario) wollen beide aus persönlichen Gründen einen besonderen Schatz heben: den Dreizack von Neptun, der Macht über das Meer und die Flüche hat, die es ausspricht. Die eine als Hexe verschrien und gejagt, weil sie sich als Frau für die Naturwissenschaften interessiert, sucht den Dreizack wegen ihres Vaters; der andere – ebenfalls gejagt, aber aufgrund eines ungewollten Verrates – will einen Fluch aufheben. Kaum haben sich Henrys und Carynas Weg gekreuzt, merken sie bald, dass sie zum Dreizack nur einer führen kann: der Pirat Jack Sparrow (Johnny Depp). Doch die Zwei sind nicht die einzigen, die den drolligen, ewig trunkenen Captain suchen. Auch der vom Meer verfluchte Untote Salazar (Javier Bardem) hisst die Segel seines monsterhaften Geisterschiffes, um sich wegen einer alten Sache an Sparrow zu rächen.
Mit reichlich Situationskomik, humorvollen Dialogen und bombastisch-verrückter Action hat Captain Jack Sparrow mit Salazars Rache zum fünften Mal die Segel gesetzt und erfüllt die Versprechungen der Reihe, gute Abenteuerunterhaltung mit Piraten, einem verfluchten Antagonisten und vielen Lachern zu liefern, erneut in 3D. Schon beim vierten Film, Fremde Gezeiten, konnte man sich fragen, wie viel es da noch zu erzählen gäbe; auch wenn dieser gut gemacht ist, hängt er doch ein wenig lose an einer narrativ geschlossenen Trilogie. Salazars Rache knüpft hier stärker an offene Handlungsstränge der vorangegangenen Filme an und versammelt die altbekannten Figuren, entwickelt sie aber bis auf eine nicht sonderlich weiter.
Trotz spektaktulärer Unterhaltung durch Effekte und Verfolgungsjagden setzt das neue Abenteuer auch auf ruhige, dialogintensive Szenen. Hier hätten die Drehbuchautoren Möglichkeiten genug gehabt, Jack Sparrow und seiner Mannschaft nach so vielen Fortsetzungen mehr Tiefe zu verleihen. Geschickt werden jedenfalls die neuen Mitstreiter Henry und Caryna in das Figureninventar eingewoben, sodass man gespannt sein darf, welche Rolle diese in einem sechsten Teil einnehmen, auf den es zumindest Andeutungen gibt. Auch Salazars Rache greift auf die erfolgreiche Erzählformel der Reihe zurück: Ein durch den Fluch des Meeres oder von Schwarzmagie verwandelter Seemann hat noch eine Rechnung mit Jack Sparrow offen, weshalb der Interesse hat, den übrigen Figuren weiterzuhelfen, von denen wiederum einige Interesse haben, dem Gewandelten zu helfen – „Klar soweit?“, würde Captain Sparrow an dieser Stelle fragen. Wie immer also hat die Crew des schrulligen Piraten unterschiedliche Ziele, die Henry, Caryna und ihn zunächst zu Verbündeten wider Willen machen, was viel Raum für komödienhafte Wendungen lässt.
Pirates of the Caribbean: Salazars Rache ist spaßiges Unterhaltungskino mit eindrucksvollen Effekten und viel Klamauk, allerdings nicht so gut erzählt wie die ersten drei Teile. Für Fans der Reihe und Zuschauer, die eine gute Zeit im Kino verbringen wollen, ist der Film ganz klar zu empfehlen.
Trailer zu Pirates of the Caribbean: Salazars Rache
Infokasten
„Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ (OT: „Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales”; AT: „Pirates of the Caribbean: Salazars Revenge”)
Regie: Joachim Rønning, Espen Sandberg
Drehbuch: Jeff Nathanson, Terry Rossio
Laufzeit: 129 Minuten
Produzent: Walt Disney, Jerry Bruckheimer Films, Infinitum Nihil
Verleih: Walt Disney
USA 2017
Veröffentlichung 25.05.2017 (Kinostart)
- Phantastik
- Piraten
- cinema of attraction
- Unterhaltungsfilm
- Action
- Abenteuer
- Seefahrt
- Untod
- Geister
- Fluch
- Schwertkampf
- Johnny Depp
- Javier Bardem
- Geoffrey Rush
- Joachim Rønning
- Espen Sandberg
- Jeff Nathanson
- Walt Disney Pictures
- Orlando Bloom
- Keira Knightley
- Humor
- verrückt
- Ekel
- Transformation
- gutes 3D
- Fortsetzung
- gut erzählte Action
- Viele gegen Wenige
- Mythologie
- Okkultismus
- Jerry Bruckheimer
- Hexe
- Stereo 3D
- Situationskomik
- Klamauk
- Rezension

André Vollmer
Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.