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Malerei & Illustration

The Goominet v. 4.0

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Das Grässliche hat seinen Platz in der Kunst...

Francois Launet, Nickname Goomi, schafft mit seiner Malerei das Hässliche, in seinen Comics hingegen das Humorvolle, in beiden dreht es sich oft um Lovecraft.

Goominet MephistophelesSeit Beginn des letzten Jahrhunderts ist es möglich: Das Hässliche ist in die Kunst eingebrochen und ward spätestens durch den Expressionismus legitimiert worden, zumindest in der Literatur. Das Motto damals war Schockästhetik, und das hat seine Spuren hinterlassen. Auf www.goominet.com kriegt niemand einen Schock – sofern ich das noch beurteilen kann (zumindest hatte ich keinen...). Aber dafür hat dort das Schreckliche eine visuelle Erfüllung erfahren, die mir ein ums andere Mal ein beklemmendes Gefühl verpasst. Vor etwas mehr als hundert Jahren wäre eine solche Kunst sicher nicht drin gewesen. Herr Peter von und zu Lord Petersen würde sich unter Umständen pikieren und sich nicht mehr ennuyiert genug befinden, nun ja.

Der Künstler dahinter: Francois Launet ist es, der sich hinter dem Nick ‚Goomi’ verbirgt, welchem die Webseite seinen Namen verdankt. Im Alltag ist der französische SFX-Supervisor zuständig für die Produktion von 3D-Spezialeffekten in Film und Werbung. Zuvor hatte Francois Launet an der Toulouse Fine Art School Kunst studiert und anschließend in Angouleme Computergrafik. Entsprechend vielseitig ist das Werk des Künstlers, das von Acrylmalerei, über Kalligraphie, Airbrush, digitales Malen und Illustrieren bis 3D-Animationen reicht.

Das Düstere scheint es dem Illustrator angetan zu haben. Er selbst schreibt auf seiner Seite, dass ihn H. P. Lovecraft stark beeinflusste. Eine Sparte auf www.goominet.com ist deshalb dem US-amerikanischen Schriftsteller gewidmet, der für seine Horror- und Phantastik-Geschichten bekannt ist. Viele werden daher einige Bilder Launets aus dem Magazin „Cthuloide Welten“ und den Regelbüchern des Pen&Paper-Rollenspiels „Call of Cthulhu“ kennen.

... aber auch das Lustige: Das Webcomic „The Unspeakable Vault (of Doom)“

Etwas abseits von verstörenden Motiven bringt der Künstler einen Webcomic zu dem Lovecraft-Mythos um den menschenfressenden Gott Cthulhu heraus, möglichst wöchentlich, wenn es die Zeit zulässt, wie der Illustrator schreibt. The Unspeakable Vault (of Doom) heißen diese Comic-Strips und erzählen von Lovecrafts außerirdischen Göttern auf eine etwas andere Weise, zumeist eher mit makabrem Humor. Im putzigen Comic-Style wird da schon mal der eine oder andere Mensch verputzt, na ja, was die Großen Alten eben so machen. Wenn es sich anbietet, ist der Comic gern mal gesellschaftskritisch oder greift aktuelle Themen auf. So taucht durchaus mal eine Ölkatastrophe in dem Comic auf. Ein Helfer fragt da angesichts der ausufernden Ölteppiche gen Himmel: „What else could go wrong?“ Ehe er sich versieht, erhält er die Antwort von den Großen Alten, die ölbeschmiert aus der Tiefe auftauchen: „Evil angry aquatic gods, maybe. . .“

Verstehen kann die Comic-Strips keiner so richtig, der nicht wenigstens eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft gelesen hat. Am besten kennt der geneigte Leser auch das erwähnte Rollenspiel. Für Insider sind diese kleinen Comiceinlagen also ein großer Spaß und sicherlich schon ziemlich verbreitet.

Da ich jedem Horror-Fan die Lektüre von H. P. Lovecrafts Kurzgeschichten wärmstens ans Herz legen kann, ist The Unspeakable Vault (of Doom) quasi leicht mitzuempfehlen. Erst schaudern, dann lachen. Denn so unaussprechlich die Großen Alten auch sein mögen, so sehr bieten sie letztlich auch Angriffsfläche zum Verlachen.

 

Links

www.goominet.com

www.goominet.com/unspeakable-vault/

 

Bildrechte: Alle verwendeten Bilder gehören ihrem Urheber, dem Künstler Francois Launet, und werden hier nur zu Illustrationszwecken wiedergegeben.

Letzte Änderung amFreitag, 18 August 2017 17:00
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„Das Wort Kunst bezeichnet [...] im engeren Sinne Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein.“

– Wikipedia

 

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