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Gaming

23.Schocktober: „Letter Quest: Grimm’s Journey“ (2014)

Screenshot Bacon Bandit Games, mellowdramatix Screenshot

Das kurzweilige Videospiel Letter Quest: Grimm’s Journey nutzt Horrormotive, um einen kindgerechten englischen Vokabeltrainer zu gestalten. Gamifiziert natürlich.

Rezension

LQ2Letter Quest ist ein putziges kleines Videospiel, zumindest auf den ersten Blick. Darin führen Spielende den Tod mit Namen Grimm durch dreißig unterschiedliche Level. Optisch ist Letter Quest wie ein Comic aufgebaut. Alles ist verniedlicht dargestellt, die Spielfigur ist eine laufende Kutte mit zwei freundlichen Leuchtaugen unter der Kapuze und in der Hand hält er eine Sense. Der Tod kann so niedlich sein. Ziel ist es, mit zufälligen Buchstaben Worte zu bilden, die dann auf die Gegner losgelassen werden. Das Spiel ist komplett in englischer Sprache und es dient in erster Linie dazu, Vokabeln zu lernen und/oder den eigenen Wortschatz zu erweitern. Flüche und Schimpfworte sind allerdings keine legitimen Wortbildungen, denn diese wird Grimm nicht aussprechen, nicht einmal kommentieren wird er so etwas. Je länger ein gebildetes Wort ist, desto stärker ist es. Je seltener ein Konsonant in der Sprache vorkommt, desto stärker ist der Buchstabe und verursacht folglich bei Verwendung mehr Schaden. Dann gibt es noch eine Palette von Hilfsgegenständen, Upgrades und sogar einen zweiten Charakter, die alle freigespielt werden können. Dafür werden im Spiel Kristalle gesammelt, die innerhalb des Spiels genutzt werden können, um solche Dinge zu erwerben.

Der Schwierigkeitsgrad ist einstellbar: Normal oder Experte. Die Level stellen unterschiedliche Herausforderungen auf, damit die Gegner besiegt werden können. Manche nehmen keinen Schaden, wenn bestimmte Buchstaben verwendet werden. Andere Monster müssen in einer bestimmten Zeit besiegt werden. Das alles fordert kognitiv ein Zusammensetzen der Buchstaben in Wörter, die man nur dann bilden kann, wenn man die Sprache kennt. Aus diesem Grund eignet sich Letter Quest hervorragend dafür, Vokabeln zu lernen und den eigenen Wortschatz zu erweitern. Es wird immer erklärt, was ein Wort bedeutet – falls man mal zufällig aus den Buchstaben einen Treffer landet oder ein Wort kennt, aber nicht dessen Bedeutung. Letter Quest ist sehr kurzweilig und durch die verschiedenen Herausforderungen und Schwierigkeitsgrade durchaus anspruchsvoll spaßig. Leider gibt es Letter Quest nur in englischer Sprache, hier besteht noch großes Potenzial durch mögliche Erweiterungen mit Sprachpaketen, wodurch die Qualität des Spiels nochmals gesteigert werden könnte. Leider ist so etwas bisher nicht angekündigt worden.

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Letter Quest gibt es auf allen aktuellen Plattformen und auch als App für Android und iOS. Das Spiel kann entweder zwischendurch gespielt oder auch gezielt eingesetzt werden, um gamifiziert zu lernen. So können Eltern es beispielsweise benutzen, damit Kinder spielerisch ihren Wortschatz in der englischen Sprache erweitern. Das Spiel ist komplett kindgerecht und sehr wenig gruselig. Die Bedienung ist intuitiv, aber Grimm erklärt einem auch Schritt für Schritt, was man wie macht. Das Spiel macht übrigens auch gemeinsam sehr viel Spaß, wenn man es beispielsweise auf einer Konsole im Wohnzimmer spielt und sich dann mit der Familie um den Fernseher versammelt. Dann können alle mitraten und es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Und gemeinsam lernt man dann auch etwas dazu.

Trailer zu Letter Quest: Grimm’s Journey

Infokasten

Letter Quest: Grimm’s Journey

Entwickler: Bacon Bandit Games

Publisher: Bacon Bandit Games, Digerati Distribution

Plattformen: Xbox One, PlayStation 4, PC (Steam), Android, iOS

Erstveröffentlichung: 05.02.2014, mobile Endgeräte (Android, iOS)

Kanada | 2014

Veröffentlichung: Das Spiel ist als digitale Version für verschiedene Plattformen erhältlich, entweder im Store oder auf der Internetseite des Entwicklers. Eine im Browser spielbare Demo (Flash basiert) findet sich hie: Letter Quest: Grimm’s Journey DEMO.

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

Letzte Änderung amMittwoch, 23 Oktober 2019 10:59
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

„STORIES DEFINE: Who we are. Where we have come from. Where we are going... and what we care about! Stories give life!“

– Dana Atchley

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