„Asher“: Killer mit Stil
- geschrieben von Thomas Heuer
- Publiziert in Film
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Ron Perlman als gealterter Auftragskiller, der durch und durch professionell agiert. Ein ruhiger Film mit starken Figuren und einer spannenden Geschichte.
Kurzrezension
Asher (Ron Perlman) sieht sich als professionellen Dienstleister. Er sorgt dafür, dass bestimmte Menschen nicht mehr aufwachen. Als kompromissloser Profikiller hat er einen guten Ruf in der Szene. Als dann ein langjähriger Geschäftspartner und seine Familie getötet werden, beauftragt Avi (Richard Dreyfuss) Asher um in einem neuzusammengestellten Team als Scharfschütze zu agieren. Widerwillig geht Asher den Deal ein. Dadurch gerät Asher allerdings selbst ins Fadenkreuz.
Eigentlich lebt Asher zurückgezogen. Doch bei einem Auftrag begegnet er zufällig Sophia (Famke Janssen), in die er sich verliebt. Es entsteht eine Verbindung zwischen Asher und Sophia, die allerdings sehr fragil ist und nur langsam an Kraft gewinnt. Sophia verwendet ihr Leben darauf ihre demente Mutter zu pflegen, die sich nicht einmal mehr an ihre eigene Tochter erinnert. Der bedachte Gentleman Asher stellt für sie eine interessante und ungewöhnliche Ablenkung von ihrem normalen Alltag dar. Asher hingegen ist mittlerweile eigentlich zu alt für das Leben als Killer, er sehnt sich nach einem anderen Menschen, neben dem er aufwacht und mit dem er seinen Lebensabend genießen kann.
Die Dualität der beiden Erzählstränge funktioniert erstaunlich gut. Besonders der ruhige Erzählstil und die ästhetisch ansprechende Bildgestaltung machen Asher zu einem sehr stimmungsvollen und guten Werk. Der Film nimmt sich sehr viel Zeit für seine Charaktere, ist in der narrativen Entfaltung und dem Genremix aus Profikiller und Romanze komplett ungewöhnlich und aus diesem Grund auch eine Herausforderung, die man annehmen sollte. Nicht nur Ron Perlman spielt hier ausgezeichnet, auch Famke Janssen überzeugt auf ganzer Linie. Am Ende des Films werden einige sich möglichweise stören, aber es folgt einer möglichen logischen Weiterführung der Geschehnisse im Film.
Asher ist ein ruhiger Film, der eine unmöglich erscheinende Beziehung in das Zentrum stellt und dadurch nahezu melancholisch anmutet. Tragik dominiert die Geschichte von Asher, der sich nach einer Veränderung im Leben sehnt. Abgerundet wird der Film durch gekonnte Situationskomik und einen großartigen Cast. Wer abseits vom Mainstream einen anspruchsvollen, spannenden und intelligenten Beziehungsthriller sucht, der langsam beginnt und zunehmend an Intensität gewinnt, der sollte Asher nicht verpassen.
Trailer zu Asher
Infokasten
„Asher“ (AT: „Hitman Redamption“)
Regie: Michael Caton-Jones
Drehbuch: Jay Zaretsky
Produktion: Wing and a Prayer Productions, Mensch Productions
Verleih: Falcom Media
USA | 2018
Veröffentlichung: Ab dem 18.10.2019 auf DVD, Blu-ray-Disc und als Video-on-Demand im Handel erhältlich.
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Thomas Heuer
Dr. phil. Medienwissenschaft
Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer
Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie
Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik