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Film

„In the Shadow of Iris“ – Psychothriller im Montagskino

Filmausschnitt edel: motion Filmausschnitt

Der doppelbödige Thriller In the Shadow of Iris schildert die Folgen, die aus der Entführung einer Bankiers-Ehefrau entstehen. Clever, spannend und etwas erotisch.

In Kürze: 250 Wörter über…

Iris1Iris ist mit dem einflussreichen Bankchef Antoine (Jalil Lespert) verheiratet. Nach einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant verschwindet Iris. Die Polizei wird eingeschaltet und setzt sofort zwei Ermittler (Adel Bencherif | Camille Cottin) auf den Fall an. Irgendetwas an der Entführung will einfach nicht ins Bild passen.

Die Folgen der Entführung stehen im Mittelpunkt von In the Shadow of Iris. Hierbei wird aus verschiedenen Erzählperspektiven nach und nach der Hintergrund des Verbrechens aufgedeckt. Alle beteiligten Figuren hängen irgendwie zusammen, soviel scheint festzustehen. Dabei nutzt der Film neben linear erzählten Passagen nach der Entführung zudem Rückblenden, die die Geschehnisse bis zu dem Verbrechen schildern. Am Ende spitzt sich die Situation zu und nimmt narrativ Bezug zum Ausgangspunkt, was hier als überraschender erzählerischer Kniff gelingt.

Das ZDF zeigt In the Shadow of Iris am Montag, den 25. März 2019 als Teil der Sendereihe Montagskino. Ein düsterer und spannender Thriller, der sich von üblicher Genrekost besonders durch den ernsthaften Umgang mit sexueller Auslebung abhebt. Die Figuren sind hierbei weitgehend eindimensional, aber der Plot entwickelt sich interessant, vor allem durch die Verstrickungen der Charaktere. Hier wartet die eine oder andere Wendung – wer viele Crime-Thriller oder Psycho-Thriller kennt, sollte allerdings nicht zu viel erwarten.

In the Shadow of Iris ist ein intelligent geschriebener und gut inszenierter Thriller, der das gewisse „Etwas“ besitzt, um sich von der Masse abzuheben. Interessant ist zudem, wie in dem Werk nahezu beiläufig sexuelle Spannungen und Lust thematisiert werden, was zunehmend zum zentralen Motiv reift.

Trailer In the Shadow of Iris

Infokasten

„In the Shadow of Iris” (OT: „Iris” | AT: „Iris – Rendezvous mit dem Tod”)

Basiert auf dem Film Chaos von Hideo Nakata (Japan, 2000)

Regie: Jalil Lespert

Drehbuch: Andrew Bovell, Jérémie Guez und Jalil Lespert

Produktion: Wy Productions, Francs 2 Cinéma, Nexus Factory, Universal Pictures et. al.

Verleih: edel:motion

Laufzeit: 91 Minuten (uncut)

Frankreich | Belgien | 2016

Veröffentlichung: Ab dem 26.03.2019 als Video-on-Demand verfügbar.

Sendetermin: Das ZDF zeigt den Film am 25.03.2019 um 22:45 im Montagskino.

Letzte Änderung amDonnerstag, 21 März 2019 16:09
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

„Die Normalsten sind die Kränkesten. Und die Kranken sind die Gesündesten. Das klingt geistreich oder vielleicht zugespitzt. Aber es ist mir ganz ernst damit, es ist nicht eine witzige Formel. Der Mensch, der krank ist, der zeigt, daß bei ihm gewisse menschliche Dinge noch nicht so unterdrückt sind, daß sie in Konflikt kommen mit den Mustern der Kultur und daß sie dadurch, durch diese Friktion, Symptome erzeugen. […] sehr viele Menschen, das heißt, die Normalen, sind so angepaßt, die haben so alles, was ihr eigen ist, verlassen, die sind so entfremdet, so instrumente-, so roboterhaft geworden, daß sie schon gar keinen Konflikt mehr empfinden.“

– Erich Fromm

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