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Brett- & Kartenspiele

„Boss Monster“: Komm in mein Verlies und stirb!

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Kurzweiliges Kartenspiel: Boss Monster lädt dazu ein, seine dunkle Seite zu offenbaren. Locke Helden in ein Dungeon voller Fallen und Monster sowie dunkler Magie.

Rezension

Auch ein Endgegner fängt mal klein an. Am Anfang einer Partie Boss Monster sitzt dieser in seinem Lager, tief im Verlies, und seine Reichtümer locken wagemutige Helden an. Nun, das Verlies ist zu Beginn nicht wirklich groß, es gibt nur einen ersten Raum, den die Helden überwinden müssen, um den Endgegner zu erreichen. Dadurch ist dieser besonders zu Spielbeginn angreifbar. Mit jeder neuen Runde kann ein weiterer Raum in das Verlies eingefügt werden, dadurch steigt die Verteidigung, aber auch der Wert des Dungeons, was mehr Helden anlockt.

BossMonster Bosse

Ziel ist, in diesem Wettstreit der „Boss Monster“, als erster die Seelen von zehn Helden zu verschlingen, ohne dabei mehr als fünf Mal verwundet worden zu sein. Jeder Spielende kontrolliert einen Endgegner und baut dessen Dungeon. Die Spieleentwickler von Brother Wise Games haben eine gute Spielmechanik entwickelt, die nur wenige Spielfehler verzeiht. Damit eignet sich Boss Monster weniger für ein kurzes Spiel zwischendurch, denn es bedarf eines konzentrierten Vorgehens, um die Balance zwischen Risiko und Beute zu finden. Helden betreten immer das Verlies, welches für sie am lukrativsten ist.

BossMonster MonsterRooms

BossMonster TrapRooms

Durch dunkle Magiekarten können andere Spieler hierbei die Helden verbessern, sodass eine Partie immer wieder mit Überraschungen gespickt wird. Eine Runde dauert je nach Spielerzahl und verwendeten Karten dreißig Minuten und mehr. Helden werden von den Symbolen unten rechts auf den Raumkarten und Bossen angelockt. Welches Dungeon alleinstehend die meisten Symbole eines der vier Typen besitzt, wird von allen Helden dieses Typs besucht. Helden interessieren sich in der Regel für exakt eines dieser Symbole, die für Kampf, Glauben, Magie und Geld stehen. In der zweiten Edition gibt es einige Helden, die mehrere Schätze haben möchten, die funktionieren dann etwas anders. „The Fool“, also der Idiot, ist der schwächste Held und geht in das Dungeon des Spielers, der die wenigsten Seelen kontrolliert. Seelen werden erbeutet, wenn die Helden in einem Dungeon getötet werden.

BossMonster Heroes

Das Herz auf den Karten informiert über die Lebenspunkte von Helden (rot) und Schaden von Räumen (schwarz). Zauber können jederzeit gespielt werden, außer der Zauber selbst sagt etwas anderes. Dadurch können gegnerische Verliese zum Teil aus den Angeln gehoben, Punkte gestohlen oder eigener Schaden in eine Seele verwandelt werden. Je nachdem wie ein Verlies gestaltet wird, können durch die Fähigkeiten der Räume sehr heftige Kombos möglich werden, die hier zu sehr ins Detail gehen würden. Folglich ist Boss Monster deutlich strategischer, als man zunächst annehmen würde. Der Glücksfaktor spielt eine Rolle, aber ist nicht zwingend entscheidend.

BossMonster Spells

Besonders gelungen ist an Boss Monster die Gestaltung der Karten. Alles ist im Layout eines pixeligen NES-Adventures gehalten. Die Karten sind humorvoll und ansprechend illustriert und einige Helden erinnern nicht zufällig an bekannte Figuren aus Fantasyliteratur, -filmen oder -videospielen. Dann gibt es noch einige großartige Räume für die Verliese, wie einen Sukkubus Spa, eine Neandertaler Höhle oder eine Tetris-Falle, um nur wenige zu nennen.

Boss Monster ist ein kurzweiliger Spaß, den man sehr gut mit Freunden spielen kann. In der Grundbox ist alles enthalten, was für das Spielen mit zwei bis vier Personen benötigt wird. Jede Erweiterung bringt neue Karten mit, viele bringen neuen Wind in die Spielmechanik. Boss Monster macht großen Spaß, denn dieses Spiel ist aufgrund seiner Spielmechanik und seines Designs einfach großartig.

Infokasten

„Boss Monster“ & „Boss Monster 2 – The Next Level“

Spieldesign: Johnny O’Neal, Chris O‘Neal

Herausgeber: Brotherwise Games

Verlag: Pegasus

USA 2013 | 2014

 

Eine digitale Version ist als kostenlose App für viele Plattformen erhältlich.

Letzte Änderung amFreitag, 02 März 2018 09:20
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

„Phantastik, auch Fantastik, ist ein literarischer Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns „Fantasiestücke in Callots Manier“ wurden 1814 als „Contes fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als „Contes de la fantaisie“.“

– Wikipedia

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