„Predator: Upgrade“: Buddy-Movie-Slasherparty
- geschrieben von Thomas Heuer
- Publiziert in Film
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Der neueste Predator ist mehr Actionfilm und Buddy-Komödie als Horrorfilm mit Actionelementen. Das Franchise schlägt eine neue Richtung ein: Popcorn-Kino.
In Kürze: 250 Wörter über…
2018 ist Predator an dem Punkt angekommen, an dem die Filme im Grunde nichts mehr mit der Inszenierung dessen gemein hat, was die Werke normalerweise auszeichnet. Die Predator stellen zwar noch immer die externe Bedrohung dar, aus der die Geschichte ihre Motivation zieht, doch der Fokus liegt auf den stereotypen Figuren. Dabei ist das Figurenensemble interessant gestaltet, denn eine Wissenschaftlerin (Olivia Munn), ein Army-Sniper (Boyd Holbrook) und ein hochbegabter Junge (Jacob Tremblay) geraten zwischen die Fronten einer Regierungsverschwörung und den Predator. Der Sniper wurde kürzlich aussortiert, oder besser gesagt, in eine Einheit von psychisch gestörten Soldaten versetzt, die im Grunde im Irrenhaus eingesperrt sind. Diese Figuren sind so angelegt, dass sie von vornherein eine witzige Komponente in den Film einfügen – aber nicht so, dass man über sie lacht, sondern auf eine Art, dass diese durch ihre Eigenheiten liebenswert wirken.
Die Geschichte bietet nichts Ungewöhnliches oder Überraschendes. Allerdings weiß der Film gut zu unterhalten. Die Spezialeinheit um den Sniper erinnert irgendwie an das A-Team, was im Grunde auch einiges über Predator: Upgrade aussagt. Es ist ein reiner Unterhaltungsfilm mit einigen heftigen Kills, die im Mainstream vielleicht anecken könnten, aber auch nicht so brutal gestaltet sind, dass der Film nicht ab 16 Jahren freigegeben worden wäre.
Vom philosophischen Ansatz der Predator-Comics oder der Hintergrundcharakterisierung der außerirdischen Jäger wie in Predator 2 oder Predators ist hier wenig übrig, dafür bietet Predator: Upgrade opulente Action, gute One-Liner und jede Menge Popcorn-Kino. Man merkt dem Film an, dass er vom Autor der Lethal Weapon-Filme stammt. Unterhaltsam ist der Film allemal.
Trailer zu Predator: Upgrade
Infokasten
„Predator: Upgrade“ (OT: „The Predator“)
Regie: Shane Black
Drehbuch: Fred Dekker und Shane Black (Drehbuch), Jim und John Thomas (Charaktere)
Laufzeit: 107 Minuten (uncut)
Produzent: 20th Century Fox, Davis Entertainment et. al.
Verleih: 20th Century Fox Home Entertainment
Kanada | USA | 2018
Veröffentlichung: Der Film ist ab dem 24.01.2019 auf DVD, Blu-ray-Disc und Video-on-Demand im Handel erhältlich.
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Thomas Heuer
Dr. phil. Medienwissenschaft
Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer
Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie
Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik