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„The Canal“ von Ivan Kavanagh

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Ein Mann erwischt seine Frau beim Seitensprung und schreitet nicht ein. Anschließend beobachtet er ihren Mord und tut ebenfalls nichts. Doch die Geschehnisse verfolgen ihn.

Kurzrezension

The canal 2David (Rupert Evans) ist ein Film-Archivar. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Als er an einem Tag bei der Arbeit alte Tatortaufnahmen zur Sichtung bekommt, stellt er fest, dass in seinem Haus ein brutales Verbrechen stattgefunden hat. Als ob das noch nicht genug wäre, muss David seine Frau beim Fremdgehen erwischen. Er ertappt sie und ihren Liebhaber, zieht in Erwägung die beiden zu attackieren, belässt es jedoch dabei einfach zu gehen, ohne dass die beiden ihn bemerkt haben. Auf dem Rückweg übermannen David seine Gefühle, er bricht zusammen und muss sich übergeben. Er schafft es grade noch in eine heruntergekommene öffentliche Toilette zu gelangen. Als er neben der Schüssel auf dem Boden kauert, nähert sich ein Mann und spricht in merkwürdigem Ton mit ihm. Dann wird es schwarz um David. Wieder bei Besinnung sieht er, wie der Fremde seine Frau in den nahegelegenen Kanal schubst.

The canal 1

Irgendwo zwischen Sinister, The Shining und Ring sucht sich The Canal seinen Platz. Mit Davids zunehmenden Wahn und Geisterbegegnungen findet er immer mehr über das Haus heraus, in dem nun er und sein Sohn und dessen Nanny leben. David versinkt in einem Psychotrip, der ins Paranormale abdriftet. Immer wieder hält die Geschichte neue Überraschungen bereit. Die Spannung steigt konstant, während sich die bösartige Wahrheit zunehmend manifestiert. Eine schaurige Reise, die scheinbar kein gutes Ende nehmen kann, beginnt, doch dann stellt sich heraus, dass Davids Frau durch einen Unfall gestorben ist. Plötzlich brennt es in David, was genau ist geschehen? Seine Frau ist tot, er ist vollkommen verzweifelt und versinkt immer tiefer in einem Strudel aus paranormalen Begegnungen und totalem Kontrollverlust. Als auch das Leben von seinem Sohn bedroht scheint, eskaliert die Situation.

Immer mit einer weiteren Überraschung gespickt, bleibt The Canal bis zum Ende unvorhersehbar. Humor sucht man hier vergebens, es ist ein unangenehmer Film, aber ein sehr guter.

Infokasten

„The Canal“

Regie: Ivan Kavanagh

Drehbuch: Ivan Kavanagh

Laufzeit: 92 Minuten (uncut)

Produzent: The Orchard, Park Films, Treasure Enterteinment, Western Edge Pictures

Verleih: Universum Film

Irland, UK | 2014

Veröffentlichung: Ab dem 13. März 2015 im Handel erhältlich als DVD und Blu-ray-Disc.

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

 

Letzte Änderung amMontag, 23 August 2021 08:05
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

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„[S]elbst die schönste Gegend hat Gespenster, die durch unser Herz schreiten, sie kann so seltsame Ahndungen, so verwirrte Schatten durch unsere Phantasie jagen, daß wir ihr entfliehen, und uns in das Getümmel der Welt hinein retten möchten.“

Ludwig Tieck in Phantasus. Eine Sammlung von Märchen, Erzählungen, Schauspielen und Novellen

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