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Alien, wie alles begann: „Prometheus – Dunkle Zeichen“

Filmplakat "Prometheus" (Ausschnitt) 20th Century Fox Filmplakat "Prometheus" (Ausschnitt)

2012. 32 Jahre nach dem er beim ersten Teil von Alien Regie führte, inszeniert Ridley Scott ein weiteres Mal den außerirdischen Schrecken. Der erste Teil der Vorgeschichte zur Alien­-Reihe.

15 Jahre nach Alien: Resurection, dem bisher letzten Alien-Film, brachte Ridley Scott einen Sci-Fi-Thriller in die Kinos, der zunächst nicht mit der Marke Alien assoziiert und beworben wurde. Prometheus, ein dem Zeitgeist entsprechend in Stereo-3D produziertes Effektspektakel, erinnert jedoch bereits früh an den Stil und das Szenario von Alien. Eine Gruppe von Archäologen, angeführt von der selbstbewussten Dr. Elisabeth Shaw (Noomi Rapace) und ihrem Partner Charlie Holloway (Logan Marshall-Green), entdeckt einen Hinweis auf einen fernen Planeten, auf dem die Erschaffer der Menschheit vermutet werden. Der sterbenskranke, aber extrem reiche Peter Weyland (Guy Pearce) entsendet ein Forschungsschiff zu diesem Mond, in der Hoffnung, dort einen Schlüssel zur Unsterblichkeit zu entdecken. Um diesen Erfolg zu gewährleisten, schickt Weyland den von ihm geschaffenen Androiden David (Michael Fassbender) mit auf die Mission. Angeführt wird diese von der distanzierten und verbissenen Meredith Vickers (Charlize Theron).

P 5Als die insgesamt siebzehnköpfige Besatzung auf dem Mond anlangt, ist die Freude riesig. Es findet sich eine scheinbar verlassene Tempelanlage, in der sogar eine künstlich geschaffene Atmosphäre existiert. Wer mit der Alien-Reihe vertraut ist, hat bis hierhin bereits die archetektonischen Gemeinsamkeiten zwischen dem Tempel und den Raumschiffen und KolonienP 7 der Xenomorphen erkannt. Die Mannschaft begibt sich, angetrieben von Neugier und Wissensdurst, unvorsichtig ins Zentrum des Komplexes. Dieser Ausflug zerstört das in der Kernkammer geschaffene Klima, wodurch ein Alien-Organismus freigesetzt wird. Ab diesem Punkt sieht die Besatzung sich zunehmend mit einer fremdartigen Bedrohung konfrontiert, die aus unterschiedlichen Vorstufen zu den eigentlich ikonischen Facehuggern und Xenomorphen besteht.

P 2

Ridley Scotts Prometheus ist besonders in der 3D-Fassung ein visueller Hochgenuss. Denn hier wird 3D nicht einfach als Element in der Raumtiefe oder aus der Leinwand heraus inszeniert, sondern als Element der visuellen Ästhetik, wodurch ein tatsächlicher Mehrwert entsteht. Besonders die holografischen Darstellungen der Displays wirken besonders räumlich. Überragend ist in diesem Zusammenhang die Sternenkarte auf dem Alien-Raumschiff, in der 3D-Fassung entsteht das Gefühl tatsächlich innerhalb dieses räumlichen Hologramms zu stehen.

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Inhaltlich und narrativ ist Prometheus ein spannender Sci-Fi-Thriller, der an die Qualität der Serie anschließen kann. In einem langsamen Erzähltempo wird die Geschichte um die Expedition in eine fremde Welt zu einem Schreckensszenario, bei dem wieder nicht nur das Fremde, sondern besonders auch die Niedertracht der Menschen selbst die Gefahr schafft.

P 1Prometheus ist die Vorgeschichte zum ersten Alien, die jedoch selbst noch mindestens zwei Mal fortgesetzt werden soll (Alien: Covenant und Alien: Awakening (gerüchteweiser Titel)). In Prometheus wird im Finale deutlich, wie jener Xenomorph entstand, der ein perfekter Killerorganismus ist. Solange die Qualität der Werke im Alien-Franchise das Niveau der Filme hält, kann dieses noch lange Zeit weitergehen. Ridley Scott äußerte kürzlich, dass er sich vorstellen kann noch einige weitere Alien-Filme zu machen. Da ist die Hoffnung, dass diese sich die notwendige Zeit lassen, um wirkliche Neuerungen zur Serie hinzuzufügen und die Alien-Reihe nicht zu einer zu schnell und halbgar produzierten Filmreihe wie SAW mutiert.

 Trailer Prometheus – Dunkle Zeichen

Infokasten

„Prometheus – Dunkle Zeichen“ (OT: „Prometheus“)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: Jon Spaihts, Damon Lidelof

Produzent: Dune Entertainment, Scott Free Productions

Laufzeit: 124 Minuten

Verleih: 20th Century Fox

USA | UK 2012

Auf DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray im Handel erhältlich.

Letzte Änderung amFreitag, 18 August 2017 22:41
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

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